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Weniger Hass im Netz, mehr Grün
In nervenaufreibenden Zeiten gehen die guten Nachrichten manchmal unter. Dabei brauchen wir sie dann besonders dringend.
Guten Morgen!
In nervenaufreibenden Zeiten gehen die guten Nachrichten manchmal unter. Dabei brauchen wir sie dann besonders dringend. Deswegen haben wir uns wieder auf die Suche gemacht und natürlich auch in dieser kurzen guten Woche welche gefunden.
Die deutsche Initaitive “Freiheitsfonds” hat kürzlich die 1000. Person aus Haft befreit, die wegen Schwarzfahrens im Gefängnis saß. Es ist die mittlerweile achte solcher Aktionen, die der Freiheitsfonds “Freedom Day” nennt. Die Initiative fordert, dass das Fahren ohne Fahrschein nicht mehr als Straftat gilt, da vor allem Menschen in Armut davon betroffen sind. Außerdem handele es sich beim ticketlosen Fahren um ein verhältnismäßig geringfügiges Vergehen, das keine großen Schäden anrichtet. Dafür sei die Strafverfolgung umso teurer. Ein offener Brief von 128 Wissenschaftler:innen unterstützt die Abschaffung des entsprechenden Gesetzesparagrafen in Deutschland.
Frauen sehen sich Stellenausschreibungen in gendersensibler Sprache öfter als Ausschreibungen mit dem generischen Maskulinum. Bei Stellenausschreibungen wird oft das generische Maskulinum angegeben und in Klammer wird angedeutet, dass auch Bewerber*innen anderer Geschlechter sich bewerben können. Das sieht dann etwa so aus: "Buchhalter (m/w/d)". Frauen haben solche Stellenanzeigen weniger häufig angesehen als Anzeigen, in denen beispielsweise durch ein Sternchen gegendert wurde oder mit dem sogenannten Binnen-I.
Das könne damit zusammenhängen, dass Frauen sich durch das generische Maskulinum nicht mitgemeint und repräsentiert fühlen. Doch um die Zusammenhänge müssen noch weiter erforscht werden.
Grüne Baustellen? In Wien werden derzeit Bauzäune getestet, die durch Begrünung zu vertikalen Gärten werden. Die Idee stammt von zwei Schüler:innen der Gartenbauschule und soll Baustellen nicht nur optisch aufwerten, sondern dadurch auch einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz beitragen. Denn die Beete an den Bauzäunen können je nach Größe einen Beitrag zur Kühlung, Staubreduktion und CO2-Reduktion im Grätzel leisten.Die Pflanzgefäße sind mobil und werden durch eine kleine Photovoltaikanlage bewässert. Die Prototypen werden derzeit in einem Wiener Stadtteil erprobt.
Bei Hass im Netz braucht es endlich mehr Konsequenzen. Die könnte es im Fall von Imane Khelif geben. Die algerische Boxerin war über zwei Wochen Ziel von Hetze. Rechte und transphobe Accounts haben gehetzt, dass sie angeblich ein Mann sei. Dabei beriefen sie sich auf russische Informationen, die nie unabhängig geprüft wurden. Das hat die Boxerin jetzt in Frankreich zur Anklage gebracht. Darin wird erstmal nur X (vormals Twitter) genannt, damit die Anklage möglichst viel Spielraum hat. Allerdings werden unter anderen J.K. Rowling und Elon Musk namentlich erwähnt. Die Ermittlungen wurden von der nationalen Stelle zur Bekämpfung von Online-Hass eingeleitet. Die Behörde ist international vernetzt, auch Menschen aus anderen Ländern könnten zur Rechenschaft gezogen werden.
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