Vom Wählen und Verhüten

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Guten Morgen!

Alle sollten ihre Zukunft mitbestimmen können und alle sollten Verantwortung für Verhütung übernehmen. Wie unsere Welt besser wird, liest du in dieser Guten Woche.

  • Influencer wie Andrew Tate und Gewaltverherrlichung in sozialen Medien befeuern frauenfeindliche Weltbilder - insbesondere unter Jugendlichen. Eltern und Lehrpersonal sind zunehmend besorgt. Die britische Regierung reagiert nun und führt Unterricht gegen Sexismus und toxische Männlichkeitsbilder ein.

    Kinder und Teenager sollen in eigenen Unterrichtseinheiten lernen, mit ihren Gefühlen umzugehen, Grenzen zu setzen und gesunde zwischenmenschliche Beziehungen zu führen. Schüler:innen werden hier unter anderem über die Notwendigkeit von Konsens und Fürsorglichkeit aufgeklärt. So soll Gewalt und sexuellem Missbrauch vorgebeugt und psychische Gesundheit gefördert werden.

    In Österreich gibt es keine eigens dafür vorgesehenen Unterrichtseinheiten. Die kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und Sexismus sei aber seit vielen Jahren Bestandteil der Lehrpläne, heißt es aus der Bildungsdirektion. Gleichstellung sei als übergreifendes Thema verankert.

  • “Nur Ja heißt Ja”, gilt zukünftig in Norwegen. Sex ohne eindeutige Zustimmung soll zukünftig als Vergewaltigung gelten. Gemäß diesem Grundsatz will Norwegen seine Gesetze ändern und folgt damit seinen Nachbarn Dänemark und Schweden.

    Bislang gelten Handlungen nur als Vergewaltigung, wenn Gewalt angewendet wurde oder die Schwäche einer Person ausgenutzt wurde. Es gebe aber auch Gründe, weshalb eine Person sexuelle Annäherungsversuche nicht zurückweisen kann oder es nicht schafft, sie abzulehnen, erklärt Justizministerin Astri Aas-Hansen. In solchen Fällen schafft die neue Regelung Klarheit und soll so besser schützen.

  • Bei der “Pass-Egal-Wahl” der Organisation SOS Mitmensch können alle Menschen Wiens ihre Stimme abgeben - unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft. Am 21. und 22. April 2025 findet sie unter anderem auch bei fünf Würstelständen statt.

    Allerdings ist die Stimmabgabe nur symbolisch. Etwa 35 Prozent der Wiener Bevölkerung besitzen keine österreichische Staatsbürgerschaft und sind deswegen von der Gemeinderatswahl ausgeschlossen. Bei der Bezirksvertretungswahl dürfen immerhin alle EU-Bürger:innen mit Hauptwohnsitz in Wien wählen.

    Die „Pass-Egal-Wahl“ möchte auf das Demokratieproblem aufmerksam machen: Viele Menschen leben hier, arbeiten, zahlen Steuern und dürfen dennoch nicht politisch mitbestimmen. Ebenso warnen sie davor, dass Wien bis 2050 nur noch eine „halbe Demokratie“ sein könnte, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung nicht wahlberechtigt ist.

Klima-Hoffnung
  • Mehr Menschen nutzen öffentliche Verkehrsmittel - wenn sie gut ausgebaut sind. Das ist auch im ländlichen Raum der Fall, zeigt das Mobilitätswende-Experiment "SMILE24" in der Schleiregion in Deutschland. Der Plan: Menschen in ländlichen Regionen sollen rund um die Uhr mobil sein - ohne eigenes Auto. Es gibt mehr Busse, die häufiger fahren. Rufbusse ergänzen das Angebot, wo selten Busse fahren oder zu Randzeiten. Außerdem gibt es Bike- und Carsharing-Stationen. Nun kommt ein Fahrradbus hinzu.

    Ein Jahr nach Start des Experiments zeigt sich: Es wirkt. Mehr Menschen nutzen öffentliche Verkehrsmittel und mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen das Deutschland-Jobticket an. Damit kann man die unterschiedlichen Angebote nutzen.

  • Verhütung geht uns alle etwas an. Das war zwar schon immer so – jetzt gibt es aber bald keine Ausrede mehr. Denn: Forscher:innen der Columbia University, der University of Minnesota und des Pharmaunternehmens YourChoice Therapeutics konnten eine hormonfreie Antibabypille für Männer bereits an Tieren als wirksam testen. Die zweite Phase der Studie läuft – diese wird seit September 2024 in Neuseeland durchgeführt.
    Zuvor wurde auch an hormonellen Verhütungsmitteln für Männer geforscht. Diese brachten jedoch ähnliche Nebenwirkungen hervor, wie die hormonellen Verhütungsmitteln für Frauen. Daraufhin wurden derartige Studien eingestellt. Bisher trugen die Verantwortung für die Verhütung oftmals nur die Personen, die schwanger werden können - auch mittels hormoneller Methoden mit unerwünschten Nebenwirkungen. Nun könnte es endlich an der Zeit sein, dass der Gender Gap in puncto Verhütung geschlossen wird.

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