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USA: Showdown der Egos

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In Puerto Rico werden Menschen, die nicht klar einem männlich oder weiblich Geschlecht zuordenbar sind, nun nicht mehr gezwungen, auf ihrer Geburtsurkunde zu lügen. Mit einem “X” können sie sich quasi eine dritte Option eintragen lassen. Das hat das Höchstgericht entschieden. Die LGBTIQ-Community feiert das als historischen Schritt im US-amerikanischen “Freistaat” (Puerto Rico ist weder ein echter Bundesstaat noch unabhängig von den USA. Den Bewohner:innen werden wichtige politische Rechte vorenthalten.)
Das unaufgeforderte Versenden von Bildern aus dem Intimbereich an andere Menschen wird demnächst strafbar. Das als “Dickpic-Paragraph” bekannte Gesetz ist fertig begutachtet und soll laut Plan ab 1. September gültig sein. Neben Geldstrafen ist in besonders extremen Fällen bis zu ein halbes Jahr Haft vorgesehen. Wer eine Person mehrfach belästigt, kann zusätzlich andere Strafbestände erfüllen.

Es macht die Welt zwar leider noch nicht direkt besser, aber ist trotzdem irgendwie ein Schritt in die richtige Richtung: Elon Musk hat sich aus seiner Regierungsfunktion in den USA mit einem lauten Knall zurückgezogen. Schätzungen zufolge hat der reichste Mensch der Welt durch rücksichtslose, radikale Kürzungen (die in Wahrheit auch noch wenig Geld sparen) bei wichtigen Gesundheitsprogrammen bisher schon den Tod von 300.000 Menschen zu verantworten - darunter 200.000 Kinder (das ist eine Schätzung von Forscher:innen der Universität Boston). Die Folgen werden noch lange anhalten und schlimmer werden. Nun wird die rechtsextreme US-Regierung aber ohne seine aktive Hilfe menschenfeindliche Dinge tun. Musk beginnt unterdessen mit US-Präsident Donald Trump über Staatsausgaben öffentlich auf X zu streiten. Vielleicht hilft der Streit zwischen den Rechtsextremen ja unabsichtlich, den ganzen Spuk irgendwann zu beenden oder zumindest zu bremsen.

Die Europäische Union hat den weltweiten Vertrag für die Weltmeere (“Hochseeschutzabkommen”) ratifiziert. Der soll bis 2030 immerhin 30 Prozent der Weltmeere vor der Ausbeutung durch den Menschen schützen (momentan ist es nur 1 Prozent). Für die bedrohte Artenvielfalt und die vielen natürlichen Funktionen der Meere, die auch für Menschen existenziell wichtig sind, ist dieser Schritt extrem dringend. Der Vertrag wurde auf UNO-Ebene über Jahrzehnte verhandelt und 2023 endlich beschlossen. Jetzt wird er von Mitgliedern nach und nach in ihre eigenen Gesetze umgesetzt. Mit der EU hat ein großer Block der Welt das nun getan.
Auf der spanischen Urlaubsinsel Ibiza begrenzt die Regierung die Zahl der Fahrzeuge von Tourist:innen. Übertourismus durch etwa 3,6 Millionen Reisende im Jahr (bei 150.000 Bewohner:innen) und der damit einhergehende Verkehr sind massive Probleme für die einheimische Bevölkerung und Umwelt. Neben 16.000 Mietwägen dürfen künftig nur noch 4.000 weitere Fahrzeuge auf der Insel unterwegs sein. Wer mit eigenen Wohnwagen oder Auto anreist, muss sich künftig vorher registrieren. Motorräder sind ausgenommen.

Forschende aus Melbourne haben einen Durchbruch im Kampf gegen HIV erzielt: Mit neuer mRNA-Technologie können sie das Virus erstmals in den Zellen sichtbar machen, in denen es sich versteckt. Das galt bisher als unmöglich und ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung, auch wenn noch viele Tests nötig sind. Die Methode könnte künftig sogar bei anderen Krankheiten wie Krebs helfen. Weltweit leben fast 40 Millionen Menschen mit HIV. Mit diesem Durchbruch ist die Wissenschaft der Heilung von HIV einen entscheidenden Schritt nähergekommen.

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