Sollen doch die anderen was machen? Tun sie doch!

Die fünfte Ausgabe der Guten Woche

Guten Morgen!

“Warum sollten wir denn etwas machen, die anderen sind doch viel schlimmer!” Ein gutes Argument war das noch nie. Noch dazu, wenn die anderen eh etwas machen. Das und mehr gibt es heute in der Guten Woche.

Klima-Hoffnung
  • Indien hat weltweit die meisten Einwohner:innen und die dritthöchsten Emissionen. Ein Grund dafür: Strom wird dort meist aus klimaschädlicher Kohle gewonnen. Das soll sich in den nächsten Jahren zumindest etwas verbessern.

    Die Regierung will in den kommenden fünf Jahren keine neuen Kohlekraftwerke errichten. Der notwendige Zuwachs bei der Stromerzeugung soll aus Erneuerbaren kommen. Gleichzeitig werden Energiespeicher gebaut, damit der Strom rund um die Uhr verfügbar sein kann.

    Indien ist stark von der Klimakrise betroffen. Im vergangenen Jahr erlebte das Land eine nie dagewesene Hitzewelle. Das treibt den Stromverbrauch vor allem untertags noch weiter in die Höhe. Diese Spitzen können durch Solarenergie einfacher abgefedert werden.

    Es ist zumindest ein vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dass nach den kommenden fünf Jahren wieder neue Kohlekraftwerke errichtet werden, kann durchaus sein. Das wird auch vom Erfolg des Ausbaus abhängig sein.

  • Das EU-Parlament stimmt für das Lieferkettengesetz. Es soll Unternehmen verpflichten, in ihrer weltweiten Produktion Menschenrechte zu wahren und die Umwelt nicht zu schädigen. Wie MOMENT.at berichtete, hatte sich die konservative EVP-Fraktion kurz vor dem Tag der Abstimmung quergestellt und zahlreiche Änderungen am Gesetz gefordert. Doch das Parlament stimmte jetzt für den im April verabschiedeten Vorschlag des Rechtsausschusses.

    „Ein starkes Zeichen des EU-Parlaments”, nannte Bettina Rosenberger, Koordinatorin der Kampagne "Menschenrechte brauchen Gesetze", das Abstimmungsergebnis. Der jetzt angenommene Kompromissvorschlag gehe über das hinaus, was die EU-Kommission und der Rat der Staats- und Regierungschef vorgelegt hatten. Parlament, Rat und Kommission wollen die Richtlinie über den Sommer final verhandeln.

  • Die Teuerungswelle ebbt langsam ab. Im Mai gab es laut Schnellschätzung der Statistik Austria eine Inflation von 8,8 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Juni 2022. Im April lag sie noch bei 9,7 Prozent. Von September bis Februar war sie zweistellig.

    Auch im Euro-Raum wird die Inflation schwächer mit aktuell 6,1 Prozent. Damit ist die Teuerungsrate in Österreich immer noch höher als im Durchschnitt der Euro-Zone und geht sogar weniger stark zurück als in anderen Ländern des Währungsraums. Ausruhen kann sich die Regierung also nicht. Auch, weil die Inflation nicht alle gleich trifft. Für einkommensschwache Familien ist sie höher als für reiche Menschen. Sie müssen nämlich mehr von ihrem Geld für grundlegende Dinge wie Wohnen, Energie und Lebensmittel ausgeben und können nicht einfach weniger davon konsumieren.

  • In Zukunft kann Endometriose besser behandelt werden.

    Dafür sorgen Forscher:innen des “Sidney Royal hospital for women”. Sie haben jede bekannte Art der Endometriose untersucht, indem sie betroffene Zellen wachsen ließen. Diese wurden mit unterschiedlichen Therapieformen behandelt und die Ergebnisse verglichen. Dadurch sollen in Zukunft individuellere Behandlungen möglich sein.

    Endometriose ist eine der häufigsten gutartigen Erkrankungen bei Frauen. Dabei siedelt sich die Schleimhaut der Gebärmutter an Stellen des Körpers an, wo sie nicht hingehört. Die Symptome sind unterschiedlich. Häufigen leiden Betroffene unter Schmerzen bei der Regelblutung, Sex oder beim Harngang. Mehr über die Krankheit liest du hier.

Und falls du sie noch nicht kennst. Das waren die wichtigsten Geschichten, die in dieser Woche auf MOMENT.at erschienen sind.

Wir wünschen dir ein tolles Wochenende!

Das Team von MOMENT.at