Ruhe mit Frieden

Sichere Pensionen und Nichtstun mit gutem Gewissen. Die Menschheit hat auch in dieser vergangenen Woche viel Gutes erreicht.

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Guten Morgen!

Sichere Pensionen und Nichtstun mit gutem Gewissen. Die Menschheit hat auch in dieser vergangenen Woche viel Gutes erreicht - obwohl sie so kurz war. Die MOMENT.at-Redaktion wünscht einen schönen Wochenendstart mit der Guten Woche.

  • Die Arbeitsbedingungen und der Leistungsdruck in Südkorea sind extrem. Das beginnt schon in der Schule, spätestens am Arbeitsplatz brennen die Menschen dann massenhaft aus. Ein Drittel der unter-35-jährigen Erwachsenen ist im vergangenen Jahr mit Burnout-Erscheinungen konfrontiert gewesen. Eine internationale Competition in der Hauptstadt Seoul macht genau darauf aufmerksam und dabei tun die “Wettkämpfer:innen” … genau nichts. Dutzende Menschen sitzen im Regen auf Yogamatten. Wer am längsten den niedrigsten Herzschlag halten kann, ohne einzuschlafen, gewinnt. Für die internationale "Space-Out Competition" sind viele auch aus anderen Ländern zum Nichts-tun nach Südkorea gereist. Wir wünschen dir, dass du es ihnen heute aber auch ganz einfach zu Hause nachmachen kannst.

  • Seit Jahren wird uns Angst gemacht, dass wir uns die Pensionen nicht mehr leisten können. Wir müssen alle länger arbeiten, sonst zerbricht das System, heißt es. Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch: Die Panik ist unbegründet. Was stimmt: In den kommenden Jahren steigen die Pensionsausgaben etwas stärker an. Denn die geburtenstarke Generation der Boomer geht nach und nach in Pension. Die öffentlichen Pensionsausgaben steigen deswegen von 13,4 Prozent des BIP bis 2032 auf 14,7 Prozent an. Doch dann gehen sie wieder zurück. 2070 werden sie um gerade einmal 0,4 Prozentpunkte höher als aktuell sein. Wenn wir sie nicht politisch zerstören, sind unsere Pensionen auf Jahrzehnte hinaus sicher und leistbar. Mehr dazu liest du hier.

Klima-Hoffnung
  • Endlich: Der Reparaturbonus galt bisher nur für E-Bikes, nicht aber für normale Fahrräder. Gefördert wurden nämlich nur Reparaturen von Geräten mit Elektro-Bauteilen. Das ändert sich ab September. Dann kann man auch Fahrräder ohne Motor mit dem Bonus reparieren lassen - allerdings nur bei Händler:innen, die auch eine entsprechende Berechtigung haben.

    Der Bonus beträgt 50 Prozent der Kosten, maximal jedoch 200 Euro. Einen Großteil der Reparaturen machen bisher Smartphones aus.

  • Am 28. Mai war Tag der Internationalen Frauengesundheit, ein Grund mehr zu fragen: Wo stehen wir in der Gendermedizin? Es habe sich sehr viel zum Positiven verändert, sagt Magdalena Eitenberger, Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Gesundheit an der Universität Wien. “Denn bis Anfang der 90er Jahre war es noch nicht einmal Usus, Frauen in klinische Studien mit einzuschließen”, erklärt sie. “Das wäre heute nicht mehr denkbar. Es gibt in Österreich mittlerweile eine breite Awareness auch außerhalb der Forschung und sogar eigene Professuren für Gendermedizin.” 

    Gleichzeitig sei das theoretische Wissen noch nicht gezielt in der Praxis umgesetzt, und Ungleichbehandlung ist nach wie vor ein zentrales Thema. “Es geht bei Gendermedizin nicht nur darum, dass Patient:innen als weiblich oder männlich gelesen und deshalb unterschiedlich behandelt werden. Auch andere Faktoren, die zu Diskriminierung beitragen können, sollten systemisch beachtet werden.” Es gäbe zum Beispiel mehrere Studien, in denen gezeigt wird, dass People of Colour von medizinischem Personal ein geringeres Schmerzempfinden zugeschrieben wurde als anderen Patient:innen. Solche Annahmen sind Teil eines strukturellen Problems. Menschen haben nicht nur eine Gender-Identität, sondern auch soziale Positionen sind vielfältig. In der Praxis bedeutet das beispielsweise unzureichende Schmerztherapie. “Forschung und Umsetzung im Gesundheitssystem müssen sich ansehen, wie Dinge zusammenhängen, weil sonst Diskriminierungsmechanismen bestehen bleiben”, sagt Eitenberger. 

Mut-Macher:in
  • Jedes Jahr wird von christlichen Fundamentalist:innen eine Gegendemo zur Pride Parade abgehalten. Die Forderungen des sogenannten “Marsch der Familie” sind unter anderem: Ehe nur zwischen Mann und Frau, Verbot jeglicher Abtreibung und kein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare.

    Dieses Jahr wird der Marsch jedoch nicht stattfinden. Der Druck auf die Fundamentalist:innen durch Gegner:innen war anscheinend zu hoch. Stattdessen wird es auf der geplanten Demoroute eine Gegendemonstration für eine offene Gesellschaft geben. Wir finden, dass das gerne jedes Jahr so bleiben darf.

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