"Nur Ja heißt Ja"

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Norwegen beschließt “Nur Ja heißt Ja” im Sexualstrafrecht, Plastiksackerlverbote wirken effektiv gegen Plastiksackerlmüll an Stränden, und ein Pflegezentrum in Deutschland bekommt hunderte Postkarten aus der ganzen Welt. Diese und weitere gute Nachrichten bekommst du in diesem Newsletter.

  • In Norwegen hat das Parlament diese Woche mit großer Mehrheit für eine Reform des Sexualstrafrechts gestimmt. Künftig soll im Land das Konsensprinzip gemäß dem Motto “Nur Ja heißt Ja” gelten. Das halten Fachleute unter anderem deshalb für richtig, weil viele Betroffene von Sexualverbrechen kein “Nein” zum Ausdruck bringen können - zum Beispiel, weil sie bei Gefahr eher in eine Schockstarre verfallen. Norwegen folgt damit einer Handvoll Staaten, in denen dieser Konsens-Begriff bereits gilt. Österreich gehört noch nicht dazu.

  • Plastikmüll verschmutzt auf der ganzen Welt unsere Gewässer. Eine Studie aus den USA untersuchte die Auswirkungen von Plastiksackerlverboten und -steuern auf den Müll an US-Küsten. Nicht überraschend, aber dennoch gut: Plastiksackerlverbote reduzierten auch den Plastiksackerlmüll an den Küsten. Steuern oder Gebühren auf Plastiktüten könnten sogar noch wirksamer sein als Verbote. Regulierungen für andere Einwegkunststoffe würden die Plastikverschmutzung wahrscheinlich weiter reduzieren.

  • Das Caritas-Pflegezentrum St. Barbara in der deutschen Stadt St. Ingbert freut sich derzeit über hunderte Postkarten aus der ganzen Welt. Eine Mitarbeiterin postete im Internet einen Beitrag: “Unsere Bewohner würden sich freuen. St. Barbara geht auf Reisen - und Sie nehmen uns mit!” Der Aushang war eigentlich für die Angehörigen gedacht, jetzt schicken aber auch Unbekannte Urlaubsgrüße. Für die Bewohner:innen ist das eine schöne Abwechslung im Alltag. Selbst reisen können sie nicht mehr - aber beim Lesen der Karten immerhin gemeinsam in Erinnerungen an frühere eigene Urlaube schwelgen.

Mut-Macher:in
  • In New York City hat sich ein progressiver, junger Politiker bei der Vorwahl der Demokratischen Partei für die Wahl zum Bürgermeister durchgesetzt. Zohran Mamdani setzt sich vor allem für ein leistbares Leben für alle ein und hat mit diesem Programm Kandidat:innen hinter sich gelassen, die mit viel mehr Geld, Verbindungen und medialer Macht ausgestattet sind. Nun hat er gute Chancen, bei der Wahl im November tatsächlich Bürgermeister zu werden. Er könnte der erste Muslim und der erste Millenial sein, der eine der wichtigsten Städte der Welt leitet. Wer er ist, haben wir uns hier angesehen.

  • Spanien zeigt vor, wie man konsequent gegen Belästigung vorgeht. Auf Mallorca wurde ein Österreicher festgenommen, weil er heimlich einer Frau unter den Rock fotografiert hatte. In Spanien gilt Upskirting als „agresión sexual“ und kann mit bis zu vier Jahren Haft bestraft werden – ein klares Zeichen, dass solche Übergriffe nicht geduldet werden.

    In Österreich ist Upskirting erst seit 2021 strafbar und wird mit maximal sechs Monaten Haft geahndet – und das auch nur, wenn das Opfer selbst Anzeige erstattet. Viele Betroffene zögern jedoch aus Scham oder aus Angst vor Victim Blaming. In Spanien hingegen muss die Polizei immer ermitteln, egal ob das Opfer Anzeige erstattet oder nicht.

    Die Verantwortung für solche Vorfälle liegt immer bei den Täter:innen, nie bei den Betroffenen. Solidarität und konsequentes Eingreifen sind entscheidend, um sexualisierte Gewalt zu bekämpfen. Hilfe gibt es z.B. bei der Frauenhelpline gegen Gewalt (0800 222 555) oder online unter www.haltdergewalt.at.

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