Mehr Schutz, weniger Zuschauen

Gewalt gegen Frauen sollte nirgends okay sein. Und es wird etwas dagegen unternommen - mal direkt, mal indirekt.

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Guten Morgen!

Gewalt gegen Frauen sollte nirgends okay sein. Und es wird auch etwas dagegen unternommen - mal direkt, mal indirekt. Welche unterschiedlichen Methoden gewählt werden, liest du in der Guten Woche.

  • Tausende gingen in Bulgarien auf die Straßen, nachdem erschütternde Fälle von häuslicher Gewalt und Misshandlung von Frauen bekannt wurden. Sie forderten schärfere Gesetze, die Frauen vor Gewalt ihrer Partner schützen. Allein von Jänner bis April wurden in Bulgarien elf Frauen von Männern aus ihrem Umfeld getötet. Menschenrechtsaktivist:innen gehen von einer weit höheren Dunkelziffer aus.

    Nun beschloss das Parlament in Sofia, das Gesetz zum Schutz gegen häusliche Gewalt zu ändern. Das Strafmaß für Gewalttäter erhöht sich von sechs auf bis zu acht Jahre. Und: Das Gesetz schließt jetzt nicht nur verheiratete und unverheiratete Paare, die in einem Haushalt leben, ein. Sondern auch Partner in einem „intimen Verhältnis“.

Klima-Hoffnung
  • Zum ersten Mal nach 14 Jahren trafen sich die acht Amazonas-Anrainerstaaten zu einem Amazonas-Gipfel. Das Ziel: Ein Plan, wie die grüne Lunge der Erde vor dem Kollaps geschützt werden kann.

    Das Ergebnis: Ein Abschlussabkommen mit 113 Punkten, wie der Amazonas-Regenwald geschützt werden soll. Die Länder sind sich einig, dass der Regenwald geschützt werden muss. Allerdings nicht in welchem Ausmaß. Verbindliche Ziele und vor allem die Zusage, die Abholzung ganz zu stoppen, fehlen noch.

Mut-Macher:in
  • Die mexikanische Großstadt Chihuahua will mit einer ungewöhnlichen Maßnahme Gewalt gegen Frauen bekämpfen. Treten Musiker:innen in der Stadt auf, dürfen sie keine Lieder singen, die frauenfeindliche Gewalt verherrlichen - sonst setzt es eine Strafe.

    In Chihuahua stehen 7 von 10 Notrufen in Zusammenhang mit Partner:innengewalt, zum größten Teil gegen Frauen gerichtet. Laut Bürgermeister Marco Bonilla wolle man nicht mehr akzeptieren, dass diese Gewalt durch Musik normalisiert wird. Die Maßnahme wird bei Konzerten umgesetzt, die von der Stadtverwaltung genehmigt werden müssen.

Vorwärts
  • Psychosoziale Betreuung ist ein Thema, das in Österreich lange vernachlässigt wurde. Der Zugang und die finanziellen Hürden sind besonders hoch. Viele können sich eine geeignete Betreuung nicht leisten. Das soll sich ändern. Der Ministerrat beschloss die Gleichstellung von klinisch-psychologischer Behandlung und Psychotherapie.

    In Zukunft soll es auch für die Behandlung bei Psycholog:innen einen Zuschuss von der Krankenkasse geben. Bis dato galt dies nur für die Behandlung bei Psychotherapeut:innen. Geplant ist ein Zuschuss von etwa 30 Euro pro Behandlung. Durch den Beschluss kann das Angebot psychosozialer Betreuung in Österreich stark ausgebaut werden. Insgesamt könnten doppelt so viele Plätze wie bisher für die Behandlung psychisch erkrankter Menschen angeboten werden.

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