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Mehr Gleichstellung = bessere Ergebnisse

Guten Morgen!
Wir wussten ja schon immer, dass Gleichstellung gut für uns alle ist. Trotzdem schön, wenn Studien das bestätigen. Das und mehr in dieser Guten Woche.

Als “Konversionstherapie” bezeichnen LGBTIQ-feindliche Gruppen Praktiken, die Menschen angeblich heterosexueller machen (was sie aber natürlich nicht tun). Fachleute aus Psychologie und Psychotherapie lehnen diese menschenfeindlichen Vorgänge ab. Sie stehen nämlich im Widerspruch zu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Eine europäische Bürgerinitiative für ein Verbot dieser Praktiken war nun erfolgreich. Sie sammelte nicht nur deutlich mehr als die nötige Million Unterschriften, sondern war auch in 11 Ländern über der nötigen Schwelle an Stimmen. Notwendig sind 7. Österreich gehörte leider nicht dazu - aber immerhin knapp über 11.000 Menschen unterzeichneten auch hierzulande die Online-Petition.
Die Unterschriften werden nun überprüft. Danach muss die EU-Kommission sich mit den Forderungen beschäftigen. (In vielen Ländern gibt es so ein Verbot bereits, in Österreich noch nicht. Vor allem die ÖVP blockiert es.)
Die Kurzzeitvermietung von Wohnungen über AirBnB bedroht nicht nur Hotels, sondern blockiert auch wertvollen Wohnraum. Spanien geht nun dagegen vor: 66.000 Ferienunterkünfte sollen von der Plattform genommen werden. Laut Regierung verstoßen sie gegen die Vorschriften. Airbnb legte dagegen Berufung ein, verlor jetzt aber zum Teil vor dem Obersten Gericht. Zumindest 5.800 Inserate müssen sofort entfernt werden. Über den Rest wird noch entschieden.
In Spanien etwa haben sich die durchschnittlichen Mietkosten in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Ein Grund dafür sind die Ferienwohnungen. Seit Jahren gibt es auch Protestwellen gegen den Massentourismus.

In Rumänien hat entgegen aller Befürchtungen doch kein rechtsextremer, sondern ein demokratischer Kandidat die Wahl zum Präsidenten gewonnen. Eine deutlich höhere Wahlbeteiligung in der Stichwahl hat das ermöglicht. Gewählt wurde stattdessen der parteilose Nicușor Dan mit 54 Prozent der Stimmen. Der bisherige Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest gilt als Zentrist und pro-europäischer Kandidat. Er konnte die demokratischen Wähler:innen hinter sich vereinen, die sich im ersten Wahlgang noch auf mehrere Kandidat:innen verteilt hatten. Der rechtsextreme George Simion kam in der Stichwahl auf 46 Prozent. Ein Erfolg für ihn hätte auch die EU-Politik empfindlich beeinflussen können.

Bei Umweltverschmutzung: zur Kasse bitte, liebe Ölkonzerne! Ein neues Gesetz im südamerikanischen Öl-Land Guyana verlangt finanzielle Sicherheiten, wenn man Öl fördern will. Damit soll Umweltverschmutzung bekämpft werden. Ebenso folgen Strafen für diejenigen, die sich nicht an die Vorschriften halten.
In Guyana wird immer mehr Öl gefördert - in diesem Jahr werden es voraussichtlich mehr als 900.000 Barrel Öl pro Tag. Ein wichtiger Konzern dabei ist „Exxon“. Der macht auch dadurch zwischen Januar bis März 2025 einen Gewinn von 7,71 Milliarden Euro. Genug für ein paar Rücklagen.

Eine neue Studie im Auftrag der Österreichischen Nationalbank hat die 500 größten börsennotierten US-Unternehmen über einen Zeitraum von 17 Jahren untersucht. Analysiert wurde, wie sich der Anteil von Frauen im Vorstand auf Unternehmenskennzahlen wie Gewinn, Schuldenstand und Börsenbewertung auswirkt.
Das Ergebnis: Ein höherer Frauenanteil im Vorstand erhöht die Rentabilität, senkt das finanzielle Risiko und verbessert die Marktleistung der Unternehmen. Kurz gesagt: Mehr Gleichstellung bringt bessere Ergebnisse.

Die demokratischen Bürgermeisterinnen von Salt Lake City (Utah) und Boise (Idaho) wehren sich gegen das Verbot der Regenbogenflagge durch die Republikaner:innen. In Salt Lake City gibt es Dank Erin Mendenhall nun zusätzlich zur blau-weißen Flagge mit der Segolilie (der Staatsblume Utahs) 3 weitere offizielle Flaggen: Die Flagge für trans Personen, die Progress-Flagge und eine für den Gedenktag Juneteenth. Auf allen ist ebenfalls die Segolilie abgebildet. In Boise weht die Regenbogenflagge bereits seit Jahren vom Rathaus. Die Bürgermeisterin Lauren McLean machte sie rückwirkend zur offiziellen Stadtflagge, damit sie weiter hängen kann.
Damit umgehen sie das Verbot und hohe Strafen von 500 USD pro Tag. Die drohen, wenn staatliche oder lokale Regierungsgebäude eine andere Flagge als die Staatsflagge, eine Stadt- oder Bezirksflagge, Militärflaggen, olympische oder paralympische Flaggen, Hochschulflaggen oder Stammesflaggen hissen.

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