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Langsam fahren für das Klima
Weniger Tempo auf der Straße und mehr Druck auf Autohersteller für faire Arbeitsbedingungen.
Guten Morgen!
Weniger Speed auf der Straße und mehr Druck auf Autohersteller für faire Arbeitsbedingungen. In dieser Ausgabe der Guten Woche gibt es aber nicht nur aus dem Verkehrssektor gute Nachrichten.
Elon Musk macht sich gerne seine eigenen Regeln. In Skandinavien beißt er damit immer mehr auf Granit. Denn der Streik gegen Tesla in Schweden weitet sich immer mehr aus. Nicht nur auf weitere Gewerkschaften, sondern auch auf das Nachbarland.
Denn Tesla plante wohl, den Streik in Schweden zu umgehen. Autos sollten über Dänemark angeliefert werden. Ab 20. Dezember wird das nichts mehr. Dann steigt auch die dänische Gewerkschaft in den Streik ein. Beim ursprünglichen Streik geht es darum, dass Tesla Mechaniker:innen in Werkstätten keinen Tarifvertrag anbieten will.
Am ersten Tag des heuer umstrittenen Weltklimagipfels in Dubai hat sich das Plenum auf einen überraschenden Fortschritt geeinigt. Es geht darum, wie der Fonds zum Ausgleich von Klimaschäden in besonders verwundbaren Ländern ausgestaltet werden soll. Im Anschluss daran versprachen die Vereinigten Arabischen Emirate 100 Millionen US-Dollar für den neuen Fonds. Deutschland schloss sich ebenfalls mit 100 Millionen Dollar an. Es folgten Großbritannien mit weiteren 75 Millionen Dollar, die USA mit 25 Millionen und schließlich Japan mit zehn Millionen Dollar. So kommt der neue Fonds schon am ersten Tag der Konferenz auf 310 Millionen Dollar – eine Summe, die im Verlauf der Konferenz bis 12. Dezember noch durch andere Länder aufgestockt werden könnte.
Wichtiger noch als der genaue Betrag ist dabei die Symbolik des Beitrags der Emirate. Diese gelten als "Entwicklungsland" und haben bislang darauf bestanden, nicht zur Bereitstellung von Klimageldern verpflichtet zu sein. Mit ihrer Finanzzusage setzen sie nun andere wohlhabende "Entwicklungsländer" wie Saudi-Arabien oder Singapur unter Zugzwang, ebenfalls in den Fonds einzuzahlen.
„Fast Fashion“ gilt als großes Problem für Umwelt und Nachhaltigkeit. Neue Kollektionen und Modetrends folgen in immer kürzeren Abständen. Auf der Liste der Produkte mit dem höchsten CO2-Ausstoß sind Textilien auf Platz vier. Laut EU-Kommission wird nur 1 Prozent davon recycelt. Jede Sekunde wird eine Lastwagenladung in Müllverbrennungsanlagen vernichtet. Damit soll künftig Schluss sein. Die Vernichtung unverkaufter Textilien, Schuhe und Elektrogeräte wird in der EU verboten. Neben dem Vernichtungsverbot von Kleidung soll der Einsatz von gefährlichen Chemikalien stärker eingeschränkt werden. Und das Reparieren von Produkten leichter möglich sein.
Viel kleiner, aber auch ein Schritt: In Bregenz gilt künftig auf allen öffentlichen Straßen im Ortsgebiet Tempo 30. Das hat der Stadtrat per Verordnung beschlossen. Ausgenommen sind lediglich Landesstraßen und Bereiche, in denen bereits ein noch niedrigeres Tempolimit gilt. Das sind beispielsweise Begegnungszonen mit Tempo 20. Der Entscheidung fällt vor allem für die Sicherheit, insbesondere für schwächere Verkehrsteilnehmer:innen wie Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Außerdem sorgt das Tempolimit für weniger Lärm sowie Schadstoffe und hilft damit, das Klima zu schützen.
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