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Kurz, aber besser

Guten Morgen!
Die Woche war kurz, das Sommerloch ist lang, gute Nachrichten gibt es trotzdem. Fleißig gesammelt von der MOMENT-Redaktion flattert die Gute Woche auch diesen Samstag mit einigen davon zu dir.

In der Schweiz wurde ein Mann mit 77 km/h in einer 50er-Zone geblitzt. Ein Gericht hat ihn deswegen zu einer Strafe von 40 Tagessätzen verurteilt - zu je 2.000 Franken. Dazu kommt ein Bußgeld von 10.000 Franken. Insgesamt sind das umgerechnet 95.000 Euro. Das klingt nach extrem viel, doch der verurteilte Fahrer ist Multimillionär. Und bei Tempoverstößen gelten in der Schweiz einkommensabhängige Bußgelder. Zahlen muss der Fahrer einstweilen nur 10.000 Franken, der Rest wurde auf Bewährung verhängt. Einen noch extremeren Fall gab es 2021: Damals wurde eine Millionärin in der Schweiz zur Zahlung von 200.000 Franken verurteilt. Auch in Österreich gibt es in bestimmten Bereichen einkommensabhängige Strafen - nicht jedoch bei Verkehrsstrafen. Und die sind für wohlhabende Menschen oft nur eine Kleinigkeit, die nicht abschreckend wirkt.
Innsbruck testet kostenlose Periodenprodukte in öffentlichen Toiletten. An vorerst vier Standorten können Betroffene Tampons und Binden aus Spendern entnehmen. Das Pilotprojekt dauert vorerst ein Jahr und wird dann neu evaluiert. Ähnliche Projekte wurden bereits in anderen Städten erfolgreich getestet. In Wien kann man sich etwa mit Gutscheinen die “Rote Box” mit Menstruationsprodukten besorgen, mittlerweile gibt es auch Artikelspender in 25 öffentlichen Toiletten. In Österreich empfindet fast jede dritte Frau ihre Periode als finanzielle Belastung, jede fünfte verwendet Periodenprodukte länger als hygienisch empfohlen.

China hat einen weiteren Schritt in Richtung Klimawende gesetzt. Die Schwerindustrie muss dort in Zukunft einen Mindestanteil an erneuerbarer Energie in der Produktion vorweisen. Auch für einige Datenzentren wird so eine Regelung eingeführt. Was wenig aufregend klingt, ist wegweisend im Kampf gegen die Klimakrise. Denn diese Bereiche sind energiehungrig und konnten bisher uneingeschränkt auf Energie aus fossilen Brennstoffen setzen. Für andere Branchen in China galten bisher schon Mindestwerte. Im Mai wurde bekannt, dass die CO2-Emissionen in China erstmals über ein Jahr betrachtet gesunken sind. Die Ausrede “Aber China!” bei Diskussionen über die Klimakrise gilt spätestens jetzt nicht mehr.

In den USA wird die Existenz von queeren Menschen immer stärker bedroht. Zumindest die Stadt New York versucht, den am stärksten Betroffenen zu helfen. Dort wurde jetzt die erste Obdachlosenunterkunft speziell für trans und nicht-binäre Menschen eröffnet. Trans Menschen sind von Obdachlosigkeit besonders stark betroffen. In einer US-Umfrage hat jede:r dritte angegeben, zumindest einmal im Leben schon obdachlos gewesen zu sein. Gründe dafür gibt es viele: Oft werden trans Menschen bereits als Jugendliche von ihren Eltern aus dem Haus geworfen, am Arbeits- und Wohnungsmarkt erleben sie zusätzliche Benachteiligungen. In der Unterkunft soll geschultes Personal dafür sorgen, dass die Menschen nicht noch mehr Diskriminierung erleben müssen, sondern in ihrer Identität gestärkt werden.

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