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In 8 guten Nachrichten um die Welt

Guten Morgen!
Von Deutschland über Frankreich, Wales und Irland bis nach Fidschi: Es tun sich erfreuliche Dinge. Die MOMENT-Redaktion nimmt dich diese Woche mit auf eine kleine Weltreise (und verzählt sich auf die gute Art).

Irland wird sein Grundeinkommen für Künstler:innen weiterführen. Das Programm wurde zur Unterstützung während der Hochphase der Corona-Pandemie eingeführt. Nun wird es dauerhaft verlängert. Reich wird dabei niemand, aber das Programm beseitigt die grundlegenden Existenzsorgen von rund 2.000 Künstler:innen. Sie bekommen etwa 1.300 Euro im Monat. Den Staat kostet das ungefähr 25 Millionen Euro im Jahr. Eine unabhängige Studie berechnete allerdings, dass daraus ein gesamtgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Wert von über 100 Millionen Euro entsteht.

Gute Nachrichten aus England: Die „Pille danach“ ist dort seit dieser Woche kostenlos und ohne vorherigen Arztbesuch in knapp 10.000 Apotheken erhältlich. Bislang gab es sie gratis nur über Hausärzt:innen oder Kliniken für sexuelle Gesundheit. Dieser Umweg entfällt nun, der Zugang wird schneller und einfacher. Zugleich entlastet die Maßnahme Hausärzt:innen. Die im März von der Labour-Regierung angekündigte Reform bezeichnete Sue Mann, Direktorin für Frauengesundheit beim nationalen Gesundheitsdienst NHS, als „eine der größten Veränderungen in der sexuellen Gesundheitsversorgung seit den 1960er-Jahren“. Sie sei ein echter Gamechanger für die reproduktive Gesundheit von Frauen.
Die deutsche Regierung hat die stärkste Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns seit seiner Einführung vor zehn Jahren beschlossen. Von aktuell 12,82 Euro pro Stunde soll er im Jänner 2026 auf 13,90 Euro und dann im Jänner 2027 auf 14,60 Euro steigen. Davon könnten bis zu 6,6 Millionen Menschen profitieren. Die Oppositionsparteien Grüne und Linke halten die Erhöhung allerdings angesichts der Inflation für zu gering.

In Frankreich gilt künftig „Nur Ja heißt Ja“: Das Parlament hat eine entsprechende Reform des Sexualstrafrechts beschlossen. Jede nicht einvernehmliche sexuelle Handlung gilt damit nun als sexueller Übergriff. Die Zustimmung müsse unter anderem frei, konkret und widerrufbar gegeben werden und könne „nicht allein aus dem Schweigen oder dem Ausbleiben einer Reaktion des Opfers hergeleitet werden“, heißt es im Gesetzestext. Die Reform ist auch eine Reaktion auf den aufsehenerregenden Vergewaltigungsprozess im Fall Gisèle Pelicot.
Die verpflichtende EU-Chatkontrolle ist vorerst vom Tisch. Das derzeitige EU-Vorsitzland Dänemark hat seine Pläne für eine verpflichtende Überwachung privater Nachrichten fallengelassen. Die Pläne hätten Internetdienste wie WhatsApp, Instagram, Facebook oder Signal verpflichtet, private Chats automatisiert nach Darstellungen von Kindesmissbrauch zu durchsuchen. Kritiker:innen warnten vor einer anlasslosen Massenüberwachung und einem Generalverdacht gegen alle Nutzer:innen. Bislang können Plattformen selbst entscheiden, ob sie Chats nach Missbrauchsdarstellungen durchsuchen. Diese Regelung läuft im April aus, könnte nun aber verlängert werden. Kritiker:innen halten auch sie für unverhältnismäßig – trotzdem ist das Aus für die dänischen Pläne ein wichtiger Etappensieg für den Datenschutz.

Cardiff folgt dem Beispiel einer zunehmenden Anzahl an Städten, die für größere und schwerere Autos auch höhere Parkgebühren vorsehen. In Großbritannien ist die walisische Hauptstadt die erste Stadt, die eine derartige Regel einführt. Dass Autos seit Jahren immer größer werden, hat mehrere negative Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft: Große Autos brauchen mehr Platz, der gerade in Städten knapp ist. Für andere Verkehrsteilnehmer:innen sind sie gefährlicher. Und sie brauchen mehr Treibstoff und Energie als kleinere moderne Autos. Der Trend zu großen Autos macht technologische Fortschritte bei effizienteren Technologien teils zunichte.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 wurde mehr Geld in Grüne Technologien und Stromerzeugung investiert als im gesamten Jahr 2024. Das zeigt ein neuer Report von Bloomberg. Für eine erfolgreiche Klimawende müsste dieser Trend sich zwar noch weiter beschleunigen - er zeigt jedoch einmal mehr, dass die Vorteile vieler Grüner Technologien mittlerweile auch aus wirtschaftlicher Sicht unbestreitbar sind.

Über 5 Millionen Menschen weltweit sind erblindet, weil sie an einem altersbedingten Abbau an der Netzhaut (Fachbegriff: Makuladegeneration) leiden. Es ist die häufigste Ursache für Blindheit bei Menschen über 50. Forscher:innen haben nun in einem Versuch 38 Menschen in unterschiedlichen Ländern einen Mikrochip eingesetzt, der mit einer Brille mit Kamera verbunden wird. Der Chip sendet die Informationen an die Sehnerven. Rund 80 Prozent der Teilnehmer:innen konnten danach wieder besser sehen.
Unterdessen hat die WHO verkündet, dass Trachome - die häufigste infektiöse Ursache für Blindheit der Welt - im Inselstaat Fidschi eliminiert wurde. Fortschritte bei der Wasseraufbereitung, Beobachtungsprogramme und Aufklärung haben zu diesem Erfolg beigetragen.

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