Höher gebildet als Österreicher:innen

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Mexiko erhöht den Mindestlohn und verkürzt die Arbeitszeiten, Patagonia investiert Millionen in den Klimaschutz, und in Österreich engagieren sich fast vier Millionen Menschen ehrenamtlich. Fürs Wochenende gibts wieder Geschichten über Fortschritt, Einsatzbereitschaft und Veränderungen.

  • Integration funktioniert in Österreich besser, als es oft den Anschein hat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der OECD. Sie zeigt: Zugewanderte Menschen sind im Schnitt höher gebildet als Österreicher:innen. Im Vergleich zu anderen Ländern interessieren sich Zuwander:innen in Österreich mehr für Sprachkurse und nehmen öfter daran teil. Sie sind auch häufiger erwerbstätig als Zuwander:innen im EU-Durchschnitt. Die Studie zeigt aber auch Probleme auf: Den Menschen werden laut OECD zu viele Hürden in den Weg gelegt. Vielen zugewanderten Personen bringe ihre berufliche Qualifikation nichts, da Österreich ihre Abschlüsse häufig nicht anerkenne.

  • Auf den Färöer-Inseln, einer autonomen Region Dänemarks mit rund 56.000 Einwohner:innen, wird eines der strengsten Abtreibungsgesetze Europas gelockert. Bis jetzt waren Schwangerschaftsabbrüche dort nur in Extremfällen erlaubt, zum Beispiel wenn das Leben der schwangeren Person in Gefahr war. Künftig sollen Abbrüche auch darüber hinaus möglich sein. Die Reform wurde im Parlament der Färöer mit 17 zu 16 Stimmen beschlossen. Sie geht maßgeblich auf Druck der Gruppe „Fritt Val“ („Freie Wahl“) zurück, die die Entscheidung als Durchbruch für das Recht auf körperliche Selbstbestimmung feiert. Bisher mussten viele Betroffene für einen Abbruch nach Dänemark reisen, wo die Frist heuer von zwölf auf 18 Schwangerschaftswochen erhöht wurde.

  • Mexiko setzt seinen Weg in Richtung höherer Löhne und besserer Arbeitsbedingungen fort. 2026 erhöht das Land den Mindestlohn um 13 Prozent auf 315 Pesos (rund 15 Euro) pro Tag. Im Vergleich zu 2018 seien die Löhne dann insgesamt um 154 Prozent höher, sagt Präsidentin Claudia Sheinbaum. Zudem soll die Arbeitszeit nach und nach auf 40 Stunden pro Woche verringert werden, aktuell liegt sie bei 48 Stunden. Sheinbaum setzt die erfolgreiche Politik ihres Vorgängers fort. Die hat dafür gesorgt, dass innerhalb von nur sechs Jahren über 13 Millionen Menschen aus der Armut gehoben wurden.

Mut-Macher:in
  • 180 Millionen Dollar hat das Unternehmen Patagonia seit 2022 investiert. Nicht in immer weiteres Wachstum, sondern in das Klima. Vor drei Jahren hat Eigentümer Yvon Chouinard das Unternehmen abgegeben und in die Hände einer eigens gegründeten Stiftung gelegt. Seitdem wird jener Anteil am Gewinn, der nicht in das Unternehmen re-investiert wird, für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen verwendet. Das Geld wird dabei so schnell wie möglich an Organisationen gespendet – der Planet brauche das Geld sofort, so Chouinard. Der Unternehmensgründer ist immer noch sehr reich, und selbst die spendenfreudigsten Unternehmen ersetzen kein gerechtes Steuersystem. Dennoch zeigt Patagonia, was man mit Unternehmensgewinnen erreichen könnte.

  • Freiwilliges Engagement bleibt in Österreich auf hohem Niveau: Laut Statistik Austria engagieren sich 3,7 Millionen Menschen ehrenamtlich. Das sind 48,2 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren und damit fast jede zweite Person. Im Vergleich zu 2022 (49,4 Prozent) ist der Anteil zwar leicht rückläufig, die Einsatzbereitschaft bleibt aber beeindruckend. Besonders aktiv sind ältere Menschen: Personen ab 60 engagieren sich im Schnitt deutlich länger pro Woche als Jüngere. Zusammengenommen leisten Österreichs Freiwillige rund 22 Millionen Stunden Arbeit pro Woche.

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