Gute Woche: Was für den Kopf

Verbesserungen für die psychische Gesundheit, Eltern und Schweine haben uns diese Woche gefreut.

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Guten Morgen!

Verbesserungen für die psychische Gesundheit, Eltern und Schweine haben uns diese Woche gefreut. Wie immer verlierst du mit der Guten Woche nicht den Blick auf das Positive dieser Welt.

  • Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat die Übergangsfrist bei Vollspaltenböden in Schweineställen gekippt. 2022 hatte der Nationalrat beschlossen, Vollspaltenböden zu verbieten. Für Neu- und Umbauten gilt das Verbot seit Anfang 2023. Bestehenden Betrieben räumte das höchste Gericht eine Frist von 17 Jahren ein, um ihnen Planungssicherheit zu geben und getätigte Investitionen zu schützen. Zu lang, entschied nun der VfGH. Der Verein gegen Tierfabriken kritisiert, dass der VfGH allerdings nicht darüber entschieden hat, ob Schweine mehr Platz und Einstreu kriegen sollen. Die diesbezüglichen Anträge wurden wegen Unzulässigkeit zurückgewiesen, weil sie nicht zwischen Teil- und Vollspaltenboden unterschieden und nicht alle einschlägigen Bestimmungen in die Beschwerde einbezogen hätten.

  • Lesbische Mütter sind ab Jänner automatisch rechtmäßig Eltern. Auch dann, wenn das gemeinsame Kind einer Partnerin nach einer privat organisierten Samenspende geboren wurde. Bisher galt nur die leibliche Mutter des Kindes als Elternteil. Ihre Partnerin musste den Nachwuchs als Stiefkind adoptieren. Dem stimmten die meisten Samenspender zwar zu - für viele queere Familien trotzdem ein unsicherer Faktor. Das ändert sich jetzt für verheiratete oder eingetragene Frauenpaare. Die automatische Elternschaft ab Geburt erhöht die Akzeptanz, bringt queeren Paaren aber auch sozialrechtlich mehr Sicherheit.

Mut-Macher:in
  • Wer in Österreich psychologische Hilfe sucht, steht oft vor großen Hürden: Lange Wartezeiten, ein unübersichtliches Angebot und gesellschaftliche Stigmatisierung. Und das, obwohl rund ein Viertel der österreichischen Bevölkerung mit psychischen Erkrankungen lebt.  

    Aber:  Es gibt zu wenig Psychotherapeut:innen. Nur jede zweite Person, die eine bräuchte, kann zurzeit behandelt werden. Ein Grund dafür: Die Ausbildung für Therapeut:innen kostet aktuell 25.000 bis 50.000 Euro. 

    Das soll sich mit dem neuen Psychotherapiegesetz ändern. Bisher konnte Psychotherapie nicht an öffentlichen Universitäten studiert werden. Ab dem Wintersemester 2026 werden aber 500 Masterstudienplätze an Unis geschaffen. Mit der Reform soll die Ausbildung günstiger werden. Doch um wie viel ist noch offen - denn der praktische Teil wird weiterhin privat zu zahlen sein.

    Neben der Uni-Ausbildung sollen auch Online-Therapien ins Gesetz aufgenommen werden. Auch in Österreich gibt es zunehmend mehr davon im psychotherapeutischen Bereich. Die Krankenkassen zahlen dabei den gleichen Anteil wie bei persönlichen Therapiestunden. Ziel: Psychotherapie soll flächendeckend in ganz Österreich verfügbar werden.

  • Online-Therapien gibt es in New York City seit November kostenlos für Jugendliche. Es soll ein niederschwelliges Hilfsangebot für Teenager darstellen. Die Stadt nimmt für die Online-Plattform 26 Millionen US-Dollar in die Hand. Untersuchungen haben gezeigt, dass virtuelle Therapien zumindest bei milden bis moderaten Problemen in ihrer Wirkung nicht schlechter sind als persönliche Sitzungen. Gegen die New Yorker Plattform Talkspace gibt es jedoch einige Vorwürfe, unter anderem wegen mangelndem Datenschutz und gefälschten Reviews. Das Gesundheitsamt hat sich nach einem Prüfungsprozess dennoch dafür entschieden und spricht von einem Lernprozess. Laut Verantwortlichen rechtfertigt das alarmierende Ausmaß der Not unter Jugendlichen das Experiment.

  • Es wird nicht alles immer schlimmer - auch, wenn manche Medien und Politiker:innen das gerne so darstellen. Das zeigt etwa ein Blick auf die aktuelle Gewaltstatistik der USA. Dort ging die Zahl von Tötungsdelikten im Vergleich zum Vorjahr mit 13 Prozent noch nie so stark zurück wie 2023. Rund 2.000 Menschen weniger mussten durch Gewalt sterben.

    Die Gründe dafür sind vielfältig, aber zwei Aspekte sind laut Expert:innen hauptverantwortlich. Einerseits hätten sich Behörden darum bemüht, mehr auf die lokale Bevölkerung einzugehen. Dadurch könne man viele Probleme frühzeitig erkennen. Andererseits wurden 2022 auch die Waffengesetze etwas verschärft. Das hat sich relativ schnell auf die Statistik ausgewirkt.

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