Es passieren großartige Dinge

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Guten Morgen!

Es mag ein ernüchternder Wochenbeginn gewesen sein - aber auf der Welt sind trotzdem sehr viele großartige Dinge passiert! Wie jeden Samstag haben wir sie für dich in unserer Guten Woche gesammelt.

  • Elon Musk muss sich weiterhin ärgern. Die Streiks gegen Tesla in Schweden werden auch nach einem Jahr nicht enden. Im Gegenteil: Jetzt hat sich eine neue Gewerkschaft angeschlossen. 200.000 Mitglieder von “Vision” werden Tesla-Ladestationen ab 10. Oktober nicht mehr warten, reparieren oder instand halten. Der Streik begann am 27. Oktober 2023. Tesla wollte keinen Tarifvertrag unterzeichnen - darin werden wie in unseren Kollektivverträgen grundsätzliche Arbeitsbedingungen geregelt. Mehrere Gewerkschaften haben sich schon angeschlossen, auch in Nachbarländern.

    Mehr zu den Hintergründen liest du hier.

  • In Großbritannien werden künftig Spezialist:innen für häusliche Gewalt in Notruf-Teams eingebaut. Diese sollen sicherstellen, dass bei Notrufen dieser Art eine richtige Risikoeinschätzung und vor allem passende Betreuung der Opfer erfolgt. Es passiert in solchen Fällen immer wieder, dass ungeschulte Einsatzkräfte die Opfer nicht ernst genug nehmen oder die Situation falsch einschätzen. Die neue britische Regierung will Gewalt gegen Frauen und Mädchen bis Ende des Jahrzehnts jedenfalls halbieren.

  • Der Belästigung von Patient:innen bei Schwangerschaftsabbrüchen soll in Deutschland ein Riegel vorgeschoben werden. Ein neues Gesetz gegen “Gehsteigebelästigung” untersagt aggressive Demonstrationen, die Beschimpfung, das Aufdrängen der Meinung zu Schwangerschaftsabbrüchen oder das Behaupten falscher Tatsachen 100 Meter rund um entsprechende Einrichtungen. Ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro droht radikalen Abtreibungs-Gegner:innen.

  • Kaliforniern steht vor der Einführung eines Gesetzes, das “Fast Fashion” einbremsen soll. “Fast Fashion” ist Kleidung, die vor allem große Ketten in immer schneller veröffentlichten Kollektionen anbieten. Sie werden billig und oft unter schrecklichen Bedingungen hergestellt - und dazu werden sie auch noch schnell kaputt. Kostbare Materialien landen so massenhaft unbrauchbar auf immensen Müllbergen (oft ausgelagert in ärmere Länder) oder in Verbrennungsanlagen. Bis zu 95% davon könnten gerettet werden. In Kalifornien sollen Textilkonzerne künftig zur Finanzierung von Reparatur- und Recycling-Programmen verpflichtet werden. Das soll den Anreiz zu nachhaltigerer Kleidung schaffen. Nach Zustimmung beider parlamentarischer Kammern fehlt nur noch eine Unterschrift des demokratischen Gouverneurs Gavin Newsom, um Vorreiter in den USA zu werden. Vergleichbare und relativ erfolgreiche Gesetze in Frankreich und den Niederlanden dienen als Vorlage. Die EU hat bis 2025 ihre Mitgliedsstaaten zu ähnlichen Schritten verpflichtet - zuerst sollen getrennte Sammelstellen geschaffen werden. Kleidung soll künftig weder verbrannt werden noch auf Mülldeponien landen.

Klima-Hoffnung
  • In Finnland entsteht die bisher größte Wärmepumpe der Welt. Diese soll diese ab 2026 etwa 30.000 Haushalte in Helsinki versorgen. Das sind fast 10 Prozent der Bevölkerung der finnischen Hauptstadt. Es ist ein wichtiger Beitrag zum Ziel der Stadt, schon bis 2030 CO₂-neutral zu werden. Die Wärmepumpe funktioniert bei bis zu -20°C und wird mit erneuerbarer Energie betrieben. Die Technologie dafür kommt aus Deutschland. Die skandinavischen Staaten sind Vorreiter bei Wärmepumpen. Schon über 40 % bis 60 % der Gebäude waren dort 2020 damit ausgestattet. In Österreich und Deutschland waren es noch weniger als 10 %.

  • Den Ausbau von Wärmepumpen anzukurbeln, gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, die die Politik gegen die Klimakrise setzen kann. Das hat eine neue Studie über “positive Klima-Kipppunkte” ergeben. Die hat dafür 70 Länder untersucht, um festzustellen, was man im Transportwesen, Verkehr und beim Heizen tun kann. Eines der wirksamsten Ziele wäre demnach, bis 2035 als Heizgeräte nur noch Wärmepumpen in Umlauf zu bringen. Positiver Zusatzeffekt: Es würde Heizkosten deutlich gegenüber bisher eingesetzten Technologien senken. Eine Übersicht über weitere Vorschläge gibt es hier in unserem Artikel.

  • Teils passieren auf unserer Welt riesige, großartige Entwicklungen, aber bei uns bekommt man davon wenig mit. Seit wenigen Jahren gibt es erstmals Impfungen gegen Malaria - die tödlichste Krankheit der Menschheitsgeschichte. Sie sind billig, sicher - und wirksam. Eine neue Studie mit fast 5.000 Kindern in vier Ländern zeigt, dass auch ein Jahr nach der Impfung noch etwa 75 % der symptomatischen Erkrankungen verhindert werden. Die wichtigste Herausforderung ist nun, genügen Impfdosen verabreichen. Malaria betrifft geschätzt etwa 250 Millionen Menschen im Jahr und tötet bis zu 1,8 Millionen davon - vor allem Kinder. (Mehr dazu im Artikel auf MOMENT.at)

  • Die nächste Meldung hat eine nicht ganz so immense Tragweite, aber wird auch viele freuen. Eine Firma will die Lösung für dehnbaren und cremigen Käse gefunden haben, der nicht von Kühen kommt. Die Rinderzucht und Kuhmilch-Produkte gehören zu den Klima-schädlichsten Nahrungsmitteln. An Alternativen wird seit 50 Jahren geforscht. Aber deren andersartige Konsistenz hält bisher viele Menschen vom Umstieg ab. Eine spezielle Fermentation mit Hefe soll nun die nötigen Proteine schaffen können, um das zu ändern. Der Prozess ähnelt offenbar der Reifung von Kuhkäse und soll auch nicht mehr kosten. Der CO₂-Ausstoß dieser Käseproduktion könnte aber um bis zu 90 Prozent niedriger sein. Mehr wissen wir 2027. Bis dahin sollen die Erzeugnisse zugelassen werden und im Handel landen.

Folgende Top-Stories hast du diese Woche nur auf MOMENT.at gelesen.

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