Eine volle Packung gut

Header für die gute Woche

Guten Morgen!

Kommende Woche soll es kühler werden als diese, und wir feiern das erstmal hart. Was es sonst noch Gutes über die vergangene Woche zu erzählen gibt, haben wir wieder für dich zusammen gesammelt.

Wir werden übrigens extrem oft darauf angesprochen, wie gut unseren Leser:innen die Gute Woche gefällt. Deshalb wäre es super, wenn sie noch viel mehr Menschen erreichen würde. Und du kannst uns dabei ganz einfach unterstützen! Leite diese Mail doch an Menschen weiter, die einen wöchentlichen Blick auf das Positive auf der Welt brauchen können oder einfach nur schätzen würden. Und vielleicht motiviert sie das, sich gratis anzumelden. 

  • Die Internationale Arbeiterorganisation (ILO) hat in einem Bericht festgestellt, dass die Menschheit Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit macht. 138 Millionen Kinder müssen zwar immer noch Arbeiten verrichten, für die sie zu jung sind. 54 Millionen davon sogar in besonders gefährlichen Bereichen. Das Ziel, Kinderarbeit bis 2025 gänzlich abzuschaffen, ist damit leider klar verfehlt worden. Aber heute sind etwa 110 Millionen weniger Kinder zum Arbeiten gezwungen als noch im Jahr 2000 (zeitgleich wuchs die weltweite Zahl der Kinder um 230 Millionen). Das sind auch 20 Millionen weniger als noch 2020. Neben ganz allgemeinen dem Kampf gegen Armut (finanzielle Zwänge der Familie sind die Hauptursache für Kinderarbeit) wären auch wirksame Lieferkettengesetze in reichen Ländern wichtig, damit die Fortschritte weitergehen.

  • Die HPV-Impfung ist für Menschen unter 30 in Österreich noch ein wenig länger kostenlos. Ursprünglich hätte man sich bis Ende Juni die erste von zwei Dosen verabreichen lassen müssen, um sich die Kosten für die Impfung zu sparen. Nun wurde diese Frist bis Ende 2026 verlängert. Die HPV-Impfung verhindert die Infektion mit den besonders gefährlichen Stämmen eines Virus, das in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Es kann von Männern und Frauen vor allem beim Geschlechtsverkehr weitergegeben wird. Eine Infektion kann etwa Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, Peniskarzinome bei Männern, Rachenkrebs oder auch Genitalwarzen verursachen. Außerhalb der Gratis-Aktion ist die Impfung für Erwachsene teuer und kostet etwa 600 Euro.

Klima-Hoffnung
  • Bis 2050 muss die gesamte EU klimaneutral sein, sonst gerät die Klimakrise für die Menschheit komplett außer Kontrolle. Das Ziel gibt es schon länger, der Weg dorthin ist aber noch weit. Nun hat die EU-Kommission Zwischenziele für 2040 festgelegt. 90 % weniger Treibhausgase als noch 1990 zu verursachen, ist nun das Ziel. Das klingt ehrgeizig, ist aber auch wegen einiger Schlupflöcher weniger ambitioniert als die Klimawissenschaft es für nötig hält. Man muss das also nicht direkt für eine besonders “gute” Nachricht halten. Aber zumindest ist es irgendein Signal, dass die politisch Verantwortlichen in Europa noch im Hinterkopf haben, dass irgendetwas getan werden muss.

  • Die Mehrheit der Menschen in österreichischen Städten wünschen sich ein kühleres Stadtklima und bessere Luft. Und sie wären auch bereit, etwas dafür zu tun und ihren Alltag zu verändern. Für mehr Grün in ihren Städten wären sogar die meisten Autonutzer:innen bereit, auf unmittelbar erreichbare Parkplätze zu verzichten. Sie würden einen 10 Minuten längeren Heimweg in Kauf zu nehmen (bei höherem Einkommen sinkt interessanterweise die Bereitschaft etwas), wenn die Wohngebiete dafür mehr Schatten und Grünflächen bekommen. Eine deutliche Mehrheit würde sich sogar über höhere Abgaben an den Mehrkosten beteiligen wollen, wenn die Politik diese Wünsche befolgen würde (hier tun sich die Menschen mit kleineren Einkommen verständlicherweise aber etwas schwerer). Das sind die Ergebnisse einer Studie der Boku Wien mit über 1000 Befragten aus österreichischen Städten.

  • Irland ist Kohle-frei. Dank eines raschen Ausbaus von erneuerbarer Energie hat das EU-Land sechs Monate früher als geplant sein letztes Kohle-Kraftwerk abgeschaltet. Die “Moneypoint Power Station “bleibt vorerst nur zur Sicherheit noch auf Standby, bevor sie spätestens 2029 abgebaut wird. Irland ist das sechste Land in Europa, das den Ausstieg aus Kohle schafft (Belgien, Österreich, Schweden, Portugal und Großbritannien waren schneller). Spanien und Italien dürften noch 2025 folgen, acht andere Länder bis 2030. Neun weitere europäische Länder haben bei der Stromerzeugung überhaupt nie auf Kohle gebaut.

  • Und in Österreich hat der rasche Ausbau der Solar-Energie noch während der Grünen Regierungsbeteiligung dazu geführt, dass in den vergangenen Wochen Sonnenenergie den größten Teil unserer Stromversorgung beisteuern konnte. Fast der gesamte Bedarf konnte erneuerbar gedeckt werden, obwohl gar nicht so viel Wind geht und auch der Wasserstand in Flüssen durch die geringen Niederschläge eher niedrig ist. Gas-Kraftwerke müssen derzeit jedenfalls nur ergänzend und auch wegen der Strom-Exporte zugeschaltet werden. Ausreichend erneuerbare Energie macht Österreich unabhängiger vom Ausland und Strom auf lange Sicht auch günstiger.

  • Das südamerikanische Land Suriname ist Malaria-frei. Nach Jahrzehnten der Arbeit gegen die häufigste Infektionskrankheit der Menschheit hat die Weltgesundheitsorganisation den Sieg des Landes bestätigt. Suriname ist damit das erste Land in der Amazonas-Region, das Malaria ausgerottet hat. Seit 2024 gibt es endlich auch eine zugelassene Impfung (und einige experimentelle Wirkstoffe) gegen die von Mücken übertragene Krankheit, die vor allem Kinder in armen Regionen der Welt tötet.

Mut-Macher:in
  • Das ist cool. Glauben wir zumindest. Weil verstehen tun wir es nicht ganz. Aber dass eine 17-jährige Schülerin ein Problem der Mathematik gelöst hat, das seit 50 Jahren bekannt ist und von bisher niemandem sonst geknackt werden konnte, ist beeindruckend. Die sogenannte “Mizohata-Takeuchi-Vermutung” (wer kennt sie nicht?) ist von Hannah Cairo jedenfalls widerlegt worden. Und in der Wissenschaft wie im Leben allgemein ist es eine gute Sache, zu wissen, dass etwas falsch ist. Cairos beginnt jetzt einmal zu studieren. Auch gut.

  • Lange Zeit hat die Geschichtsschreibung “vergessen”, wer in den frühen 1900er-Jahren die Eingänge zu U-Bahn-Stationen in Paris entworfen hat, die man heute wohl sofort als typisch erkennen würde. Und wenn man sich doch daran erinnerte, wurde Hector Guimard zumindest zeit seines Lebens für das Design eher angefeindet. Der sogenannten “Art Noveau”-Stil war in Frankreich anscheinend eher unbeliebt. Als Jude musste Guimard vor den Nazis nach New York fliehen, wo er 1942 verstarb. Ohne die Erinnerungs-Arbeit seiner Frau Adeline, die später zurückkehrte und das Andenken wahrte, wäre er vielleicht wirklich gänzlich vergessen worden. Nur noch 88 der Stationen stehen bis heute, weil sie lange Zeit bei Renovierungen zerstört wurden. Nun aber bekommt der Künstler eine gerechte Würdigung. 2027 soll ein Museum öffnen, das ihm und seiner Art gewidmet ist.

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