Der Kampf für das gute Leben

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Guten Morgen!

Menschen kämpfen erfolgreich dafür, Geld für ihre Arbeit zu bekommen. Die Politik kämpft erfolgreich dafür, Menschen aus der Armut zu bringen. Die Gute Woche bringt dir heute den guten Kampf ins Haus.

  • Es ist eine übliche Praxis bei Fluglinien: Sie bezahlen ihr Flugpersonal nur, wenn sich das Flugzeug bewegt. Für Bodentätigkeiten, etwa Boarding oder Aussteigen der Passagier:innen, gibt es kein Geld. Das Flugpersonal von Air Canada hat deswegen seit 40 Jahren zum ersten Mal gestreikt. Die Forderung neben höheren Löhnen: Faire Bezahlung für die Arbeit, die sie bisher unbezahlt leisten. Der kanadischen Regierung ging der Streik zu weit. Sie stufte ihn zwischendurch als illegal ein und drohte Streikenden sogar mit Festnahmen. Dazu ist es nicht gekommen. Die Gewerkschaft blieb hart, nach drei Tagen konnte sie mit der Fluglinie eine Einigung zugunsten der Angestellten erzielen. In Zukunft erhält das Personal bei jedem Flug für mindestens 60 Minuten zusätzlich ein Gehalt. Zudem erhöht Air Canada das Gehalt aller Mitarbeiter:innen. Die Gewerkschaft bezeichnet die Einigung als “historisch und wegweisend”. Dass kaum eine Fluglinie die Arbeit am Boden bezahlt, wird immer häufiger bekämpft. Der Erfolg in Kanada stärkt die Verhandlungsbasis von Mitarbeiter:innen anderer Fluglinien, die sich gegen diese unfaire Praxis wehren wollen.

  • Kein anderes Land der Welt hat bisher auf Bücher mit 25 Prozent so hohe Steuern verlangt wie Dänemark. Zum Vergleich: In Österreich liegt sie aktuell bei 10 Prozent. Damit soll mit dem nächsten Budget Schluss sein, hat die Regierung jetzt verkündet. Sie schafft die Mehrwertsteuer auf Bücher gleich komplett ab. Das soll etwa 44 Millionen Euro jährlich kosten. Damit soll der Lese-Krise im Land entgegengewirkt werden. Bücher einfach billiger zu machen, wird dafür nicht ausreichen. Deswegen möchte die Regierung auch mehr Geld für öffentliche Bibliotheken und Schulen bereitstellen, um Kindern mehr Zugang zu Büchern zu bieten.

  • Mexiko hat in den vergangenen Jahren vorgezeigt, wie man Armut effektiv bekämpft. Zu Beginn der Amtszeit des vormaligen Präsidenten Andrés Manuel López Obrador 2018 haben 52 Millionen Menschen unter der Armutsgrenze gelebt. Mit dem Ende seiner Präsidentschaft 2024 waren es um 13,4 Millionen weniger - ein Rückgang von mehr als einem Viertel. Die Zahl der extrem Armutsbetroffenen ging von 9 Millionen auf 7 Millionen zurück. Die Zahlen hat die mexikanische Statistikbehörde diese Woche veröffentlicht. Erreicht wurde das unter anderem durch eine Verdreifachung der Mindestlöhne sowie höhere Geldleistungen für ältere Menschen, Jugendliche in Ausbildung und Landwirte. Auch Lebensmittelsicherheit und der Zugang zu Wohnungen haben sich verbessert. Für die aktuelle mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum bleibt aber viel zu tun: Der einfache Zugang zu medizinischer Versorgung ging in den vergangenen Jahren stark zurück und es leben noch immer knapp 30 Prozent der mexikanischen Bevölkerung in Armut.

Klima-Hoffnung
  • Forschende der Universität Wuppertal fanden heraus: Fast jede zweite E-Bike-Fahrt wäre mit dem Auto zurückgelegt worden. Betrachtet man die gefahrenen Kilometer, steigt der Anteil sogar auf 60 %. E-Bikes ersetzen also vor allem Autofahrten (63 %), deutlich seltener klassische Radfahrten (18,4 %). Außerdem zeigte die Studie: E-Bike-Nutzer:innen fahren längere Strecken und lassen sich von fehlender oder schlechter Radinfrastruktur weniger abschrecken. Das bedeutet: Während Radfahrer:innen bei schlechten Bedingungen eher auf andere Verkehrsmittel umsteigen, bleiben E-Bike-Nutzer:innen beim Rad.

    E-Bikes sind damit eine echte Alternative zum Auto. Denn laut VCÖ sind vier von zehn Autofahrten in Österreich kürzer als fünf Kilometer – eine Distanz, die problemlos mit dem E-Bike bewältigt werden kann. Allerdings sind E-Bikes teuer und daher nicht für alle gleichermaßen zugänglich. Doch wer sich ein Auto leisten kann, kann sich in der Regel auch ein E-Bike leisten. Und der Trend geht weiter nach oben: 2024 waren laut VSSÖ-Marktbericht bereits 57 % aller in Österreich verkauften Fahrräder E-Bikes.

Mut-Macher:in
  • Von 1990 bis 2021 sind die Suizidraten weltweit um knapp 30 Prozent gesunken, wie Daten aus über 100 Ländern zeigen. Vor allem in einkommensstarken Ländern gingen sie zurück. In Österreich gab es 1990 noch 20 Suizide pro 100.000 Einwohner:innen, 2021 noch circa 8,5. Damit liegt Österreich im Europa-Schnitt. Die Studie zeigt auch: Männer begehen im Schnitt circa 3,5-mal häufiger Suizid als Frauen. In einkommensstarken Ländern ist die Suizidrate stärker gesunken als in einkommensschwachen. Das liegt daran, dass sie über eine bessere Gesundheitsvorsorge und stabilere soziale Sicherungssysteme verfügen. Auch wenn die Suizidrate weltweit zurückgeht, sterben noch immer 700.000 Menschen jährlich durch Suizid. Nach den Berechnungen der Studie soll die weltweite Suizidrate bis 2050 weiter sinken.

    Wenn du selbst von Suizidgedanken betroffen bist oder jemanden kennst, der Hilfe braucht, wende dich an eine professionelle Beratungsstelle. Anonym, rund um die Uhr und kostenlos. 

    Telefonseelsorge 142
    Männernotruf 0800 246 247
    Frauenhelpline 0800 222 555
    Rat auf Draht 147
    Kindernotruf 0800 567 567
    Kriseninterventionszentrum 01 / 406 95 95

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