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Australien sonnt sich in überschüssiger Energie

Guten Morgen!
Berlin pflanzt eine Rekordzahl an Bäumen, die US-Bürger:innen stimmen für progressive Politik, und das Momentum Institut weiß, wie auch bei uns mehr Menschen mit niedrigeren Stromrechnungen durchs Leben tanzen könnten.

In vielen Teilen der Welt stöhnen Bevölkerung und Industrie unter hohen Energiepreisen. In Australien gibt es Strom ab nächstem Jahr für Haushalte sogar gratis. Weil tagsüber so viel Strom aus Sonnenenergie erzeugt wird, wird er künftig mindestens drei Stunden am Tag nichts kosten. Der Ausbau erneuerbarer Energie lohnt sich also. Australien ist zwar bei weitem kein Klima-Musterschüler, aber der Beitrag erneuerbarer Energieträger zum Energiemix hat sich dort seit 2015 vervierfacht. Das zahlt sich nun aus.
Für das Problem hoher Energiepreise hat das Momentum Institut auch für Österreich einen Vorschlag gemacht. Mit einem Wasserzins könnten die hohen Übergewinne der Energiekonzerne dazu beitragen, den Strompreis für die untere Einkommenshälfte der Bevölkerung um 25 Prozent zu senken. In der Schweiz gibt es so eine Abgabe schon seit Jahrzehnten.

In den USA ist am Dienstag nicht nur der linke Kandidat Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York City gewählt worden. Auch bei den Gouverneurswahlen in New Jersey und im zuletzt republikanisch regierten Virginia haben Kandidatinnen der Demokratischen Partei gewonnen, und diverse kleinere Wahlen in anderen Bundesstaaten haben ebenfalls Dämpfer für die Trump-Regierung gebracht. In Colorado stimmten über 60 Prozent der Wähler:innen für eine Steuererhöhung, die landesweit kostenlose Schulmahlzeiten finanzieren soll.
Das mexikanische Parlament hat gegen den Widerstand der Getränkeindustrie ein Gesetzespaket erlassen, das höhere Steuern für zuckerhaltige Getränke und Tabak vorsieht. Die Einnahmen sollen in die Verbesserung des Gesundheitssystems investiert werden, hat Präsidentin Claudia Sheinbaum angekündigt.

Gerade in Städten wird es wegen der Erderhitzung künftig viel heißer werden. Die Stadt Berlin will deshalb bis 2040 die Zahl der (gesunden) Bäume entlang von Straßen mehr als verdoppeln. Von heute 440.000 auf eine Million. Das hat das Landesparlament per Gesetz beschlossen - eine Kehrtwende. In den vergangenen Jahrzehnten gab es in der deutschen Hauptstadt sogar immer weniger Straßenbäume. Bäume sorgen für schönere Städte, für Schatten bei Hitze und für ein kühleres Klima. Über die kommenden 15 Jahre wird der Plan Berlin drei Milliarden Euro kosten. (Vorbeugender Klimaschutz ist billiger als nachträgliche Klimaanpassung.) Gelingt das Vorhaben, würde in Berlin dann an Straßen im Schnitt alle 15 Meter ein Baum stehen. Zum Vergleich: Im flächenmäßig und an Einwohnern etwa halb so großen Wien gibt es heute etwa 98.000 Straßenbäume. Das ist einer alle 27 Meter. Parks und Wälder werden hier nicht mitgerechnet.
Die Welt hat im vergangenen Jahrzehnt etwa 10,9 Millionen Hektar Wald pro Jahr verloren. Warum das eine gute Nachricht ist? Weil die Entwaldung damit deutlich langsamer wird. Noch im Jahrzehnt davor waren es 13,6 Millionen Hektar und davor 17,6 Millionen Hektar. Diesen Trend müssen wir im Kampf gegen viele Umwelt-Krisen beschleunigen, die Entwaldung schnellstmöglich stoppen und dann zur Aufforstung übergehen. Derzeit haben wir laut einem UN-Bericht etwa 4,14 Milliarden Hektar Wald auf der Erde - ein Drittel der Landfläche.

Die Europäische Menschenrechtskonvention steht unter Druck. Rechte und konservative Politiker:innen wollen unsere Grundrechte aushöhlen, mit meist aus der Luft gegriffenen Argumenten. Umso wichtiger, dass es die EMRK gibt und sie nicht so leicht zu beseitigen ist. Diese Woche feierten wir den 75. Jahrestag ihrer Unterzeichnung am 4. November 1950. Sie war auch eine Reaktion auf die schweren Menschenrechtsverbrechen des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Diesen Fortschritt sollten wir uns nicht nehmen lassen, sondern die Menschenrechte stärken und ausbauen.

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