Auf einen Kaffee im Weltall

Guten Morgen!

Ein Minimum an Steuern für einige sehr reiche Menschen, neu erforschte Argumente für ein Grundeinkommen, eine neue Wohnung aus 100 Meter Höhe und Hoffnung auf außerirdisches Leben. Die Gute Woche lässt dich den Blick auf positive Entwicklungen und Ideen auch diese Woche nicht verlieren.

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  • Eine dauerhafte ”Reichensteuer”, das kündigte Frankreichs Wirtschaftsminister Eric Lombard an. Dabei geht es zwar nicht um Vermögen, aber zumindest um extrem hohe Einkommen. Einzelpersonen mit einem Jahres-Brutto-Einkommen ab 250.000 Euro und Paare ab 500.000 Euro müssen fortan auf ihr ganzes Einkommen gemessen mindestens 20 % Steuer zahlen. Die Maßnahme sollte ursprünglich nur vorübergehend gelten, bleibt nun aber bestehen. Das betrifft weniger als 1 % der französischen Bevölkerung, bringt der Allgemeinheit aber immerhin zwei Milliarden Euro. Diese Maßnahme ist nur ein kleiner Schritt zu einem insgesamt gerechteren Steuersystem. Sie soll aber zumindest verhindern, dass Reiche Systemlücken ausnutzen, um weniger Steuern zu zahlen.  

  • Bezieher:innen eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) sind zufriedener und mental gesünder. Das zeigt eine große Langzeitstudie des Vereins „Mein Grundeinkommen“ in Deutschland. Das BGE von 1.200 Euro steuerfrei pro Monat vermittelte den Teilnehmenden ein Gefühl von Stabilität und ermöglichte es ihnen, nachhaltig finanzielle Sicherheiten aufzubauen. Weniger gearbeitet haben sie deshalb nicht - die Arbeitszeit der Bezieher:innen veränderte sich nicht anders als bei anderen Menschen. Mehr Ergebnisse des Experiments werden noch ausgeweitet und folgen.

Klima-Hoffnung
  • Ein Rekord beim Zuwachs von erneuerbarer Energie hat dazu geführt, dass die Welt im Jahr 2024 erstmals mehr als 40 % ihres Stroms aus grünen Quellen erzeugt hat. In 80 Ländern war es sogar mehr als die Hälfte. Dazu zählt vor allem dank der vielen Flusskraftwerke auch Österreich. Etwa drei Viertel aller weltweit neu ans Netz gegangenen Kraftwerke waren erneuerbar - also vor allem Wasser-, Wind- oder Sonnenkraft. Besonders der Aufstieg von Solar-Energie ist beachtlich - die Produktion von Strom aus der Sonne verdoppelt sich derzeit alle drei Jahre. Das sind wichtige Schritte bei der Energiewende. Gut genug ist es aber noch lange nicht. Derzeit kommen diese Quellen vor allem zu den alten dazu. Wir tun noch nicht genug dafür, um die Erzeugung aus Kohle, Öl und Gas zurückfahren zu können. Warum fossile Energie weg muss, haben wir diese Woche hier erklärt.

  • Auch Windräder stehen nicht für immer. Nach einigen Jahrzehnten müssen sie erneuert werden. Dann stellt sich die Frage, was mit den Materialien und Teilen passiert, aus denen sie gemacht werden. Durch den Ausbau in den vergangenen Jahrzehnten passiert das immer öfter. Weltweit werden es etwa 5.000 im Jahr sein. Es wird daran geforscht, neue Windräder so zu gestalten, dass sie einfacher zu recyclen sind - bei älteren ist das noch schwierig. Bis es gelingt, werden für sie kreative Lösungen gesucht - und teils auch gefunden. Rotorblätter wurden in der Vergangenheit schon zu Fahrradbrücken und Schutzdächern. Aus dem Gehäuse einer Turbine hat eine niederländische Design-Firma nun ein “Tiny Home” gemacht. Also eine kleine Wohnung mit rund 30 Quadratmetern. Den Prototyp will man interessierten Produzenten zur Verfügung stellen. Etwa 10.000 Turbinen dieses Modells werden in den kommenden Jahrzehnten zu ersetzen sein.

  • K2-18 b ist ein riesiger Planet - etwa 2,6-mal so groß wie unserer. Dort haben Wissenschafter:innen nun den stärksten Hinweis darauf gefunden, dass es auch außerhalb unseres Sonnensystems eine Form von Leben geben könnte. Wir tun jetzt mal nicht so, als würden wir die Astrophysik dahinter verstehen. Aber kurz und laienhaft gesagt: mit dem James-Webb-Weltraumteleskop wurden durch die Reflexion von Licht chemische Teilchen auf K2-18 b festgestellt. Wir Menschen können solche Teilchen zumindest bisher nur dadurch erklären, wenn sie von irgendeiner Art von Lebensform erzeugt werden. Auf der Erde anscheinend etwa durch Plankton. Als gesicherter Beweis für außerirdisches Leben gilt die Entdeckung nicht. Aber wenn du planst, dort mal spontan vorbei zu schauen, haben die Bewohner:innen von K2-18 b hoffentlich nicht nur Gastfreundschaft, sondern auch einen guten und starken Kaffee für dich nach der langen Reise. Das Licht braucht von uns etwa 124 Jahre, bis es bei dort ist.

Folgende Top-Stories hast du diese Woche nur auf MOMENT.at gelesen.

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