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Auch eine kurze Woche kann eine gute sein
Die sechste Ausgabe der Guten Woche
Guten Morgen!
Manchmal überrascht uns dieser Newsletter selbst. Wer hätte gedacht, dass in kurzer Zeit so viele gute Nachrichten zusammenkommen? Die Gute Woche bringt heute einen bunten Mix aus tollen Nachrichten für einen positiven Start ins Wochenende.
Bereits 2021 trat Brasilien gemeinsam mit 140 anderen Ländern einem Abkommen bei. Ziel: Die Abholzung des Regenwaldes soll bis 2030 unterbunden werden. Mit Jahresbeginn wurde der linke Politiker Luiz Inácio Lula da Silva erneut Brasiliens Präsident und erklärte die Null-Abholzungsstrategie zum Hauptaugenmerk seiner Umweltpolitik. Jetzt hat die Regierung rund um Lula einen Plan vorgestellt, um diese umzusetzen.
Neben einer verstärkten Überwachung soll es auch höhere Strafen für illegale Abholzung geben. Auch illegaler Bergbau und illegale Fischerei sollen härter bestraft werden.
Dadurch soll die Abholzung im Amazonas aufgehalten werden und Brasilien soll eine wichtigere Rolle bei der Eindämmung der Klimakrise einnehmen. Zusätzlich ist ein Maßnahmenpaket zum Ausbau der grünen Wirtschaft geplant. Langfristiges Ziel ist die Erholung von geschädigten Wäldern und die Förderung der einheimischen Vegetation.
121.000 Euro für eine Geschwindigkeitsübertretung klingt erstmal nach viel. Doch für Anders Wiklöf ist es eigentlich keine große Sache. Denn das ist sein Einkommen von sieben Tagen.
Der Multimillionär Wiklöf wurde in Finnland zum wiederholten Mal beim Rasen erwischt. Und weil dort gewisse Strafen je nach Einkommen bemessen werden, endete seine Fahrt mit der höchsten Geldstrafe für eine Geschwindigkeitsübertretung, die es in Finnland je gegeben hat.
Auch für andere Vergehen gilt dort diese Regel, etwa Ladendiebstahl. Wer mehr Geld hat, soll auch mehr zahlen. Durch pauschale Strafen werden ärmere Menschen ungleich härter getroffen, während reiche kaum Konsequenzen spüren.
Die EU tritt endlich der Istanbul-Konvention zum Schutz vor Gewalt an Frauen dabei. Das kündigte sie vergangene Woche an. Die Konvention wurde bereits 2011 vereinbart. Nun wird sie in allen 27 EU-Staaten gültig. Auch in denen, die die Konvention bis jetzt nicht ratifiziert haben. Das sind Bulgarien, Tschechien, Lettland, Litauen, der Slowakei und Ungarn. Polen will sich sogar aus der Konvention wieder zurückziehen.
Das Abkommen enthält weitreichende Verpflichtungen zur Gewaltprävention, zum Schutz von Opfern und zur wirksamen Strafverfolgung. Das sind Maßnahmen wie Bewusstseinsbildung, die Schaffung adäquater Hilfseinrichtungen, die strafgerichtliche Verfolgung von Gewalthandlungen und die Unterstützung von Opfern im Strafprozess.
In Österreich trat die Konvention bereits 2014 in Kraft. Die Istanbul-Konvention ist das wichtigste Abkommen, um Gewaltschutz von Frauen international und in Europa voranzutreiben.
Lange Zeit wurde es angezweifelt, mittlerweile ist klar: blinde Frauen können Brustkrebs viel eher ertasten als Ärzt:innen. Und diese Fähigkeit wird jetzt immer mehr eingesetzt.
Denn ausgebildete Tasterinnen können schon viel kleinere Knoten ertasten als Gynäkolog:innen. Eine Studie zeigt, dass sie nur 1 Prozent aller bösartigen Tumore nicht entdecken. Der Vorhersagewert ist damit sehr hoch. Das ist bei Brustkrebs besonders wichtig. Wird der früh erkannt, steigen die Heilungschancen stark an.
In Österreich kann man diese Maßnahme bisher an sechs Standorten als ergänzende Untersuchung in Anspruch nehmen. Weitere Tasterinnen sind bereits in Ausbildung.
Mit einem „grauen Regenbogen“ gedenkt Wien seit Montag den homosexuellen Opfern des Nationalsozialismus. Im Resselpark am Karlsplatz wurde die Skulptur „Arcus“ enthüllt. Sechs Stahlrohre in verschiedenen Grautönen formen dabei einen Regenbogen, der einen Schatten auf die weiße Fläche darunter wirft. Fast 20 Jahre wurde über ein Denkmal für die vom NS-Regime verfolgten Homosexuellen in Wien diskutiert. Verschiedene Standorte und Entwürfe waren im Gespräch, ein temporärer Gedenkort wurde eingerichtet. Jetzt hat es einen Platz gefunden.
Nach Angaben von QWIEN wurden während der NS-Zeit allein in Wien etwa 1.400 Männer und 80 Frauen homosexueller Handlungen beschuldigt. Sie erhielten teils lange Haftstrafen, landeten in Nervenkliniken oder auf Operationstischen. Viele wurden in den Suizid getrieben. Homosexuelle konnten als Gewohnheitsverbrecher zum Tode verurteilt werden. Mehr als 100 Männer aus Wien wurden in Konzentrationslager deportiert. Weniger als ein Drittel überlebte.
Und falls du sie noch nicht kennst. Das waren die wichtigsten Geschichten, die in dieser Woche auf MOMENT.at erschienen sind.
Bremsen um jeden Preis: Welche Ausreden verlangsamen die Klimawende?
Du nicht: Wie chronisch kranke Kinder vom Kindergarten ausgeschlossen werden
Nats Analyse: Wie Unternehmen Pinkwashing betreiben
Moment Mal: Barbara Blaha über Abtreibung in Österreich
Wir wünschen dir ein tolles Woche