Alles außer gewöhnlich

Die Woche mussten wir viel zu viel Zeit mit Diskussionen über “Normalität” verbringen. Kein Wunder, dass viele gute Nachrichten dabei untergegangen sind.

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Guten Morgen!

Diese Woche mussten wir viel zu viel Zeit mit Diskussionen über “Normalität” verbringen. Kein Wunder, dass viele gute Nachrichten dabei untergegangen sind. Mit der Guten Woche wird dir wieder geholfen!

  • Auch wenn sie in weiten Teilen Europas mittlerweile möglich sind, gibt es immer noch eine Reihe an Ländern, die gleichgeschlechtliche Ehen verbieten. Bald soll sich das auch in Griechenland ändern. Der konservative Premierminister hat nun versprochen, die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare endlich abzubauen und die Ehe für alle einzuführen. Zuletzt wurde sie in der Schweiz, Slowenien und Andorra geöffnet. 2024 folgt Estland. In Österreich dürfen Homosexuelle dank eines Urteil des Verfassungsgerichtshofs seit 2019 offiziell heiraten.

  • Sie fallen in Städte ein, verstopfen Wege und vermüllen Straßen. Kreuzfahrt-Tourist:innen sind vielen Städten ein Dorn im Auge. Amsterdam geht jetzt dagegen vor: Ab sofort dürfen Kreuzfahrtschiffe nicht mehr im Zentrum der Stadt anlegen.

    Damit folgt Amsterdam dem Vorbild anderer Städte wie Venedig und Dubrovnik. Die Stadt schlägt mit dem Verbot zwei Fliegen mit einer Klappe: Kreuzfahrtschiffe sind enorm schädlich für Umwelt und Klima. Eine Untersuchung fand etwa heraus, dass ein Schiff an einem Tag im Dock so viel Stickoxide ausstößt wie 370.000 Autos.

Klima-Hoffnung
  • Auf dem ehemaligen Gelände des deutschen Braunkohletagebaus Witznitz II entsteht ein riesiger Energiepark. 1,1 Millionen Photovoltaikmodule sollen 650 Megawatt Strom liefern. Das würde reichen, um 200.000 Vier-Personen-Haushalte zu versorgen. Doch der Strom ist für die Industrie bestimmt und wird über einen Großhändler vertrieben. Deshalb bekommt er auch keine Einspeise-Vergütung - laut Entwickler:innen gar keine staatlichen Förderungen. Solarenergie rechne sich auch ohne bereits, sagen sie.

    Notwendig ist die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträgern aber vor allem im Kampf gegen die Klimakrise. Es gibt aber auch kritische Stimmen: Einerseits, weil die Profite künftig eben auch an die Investor:innen gehen und nicht in der Region bleiben. Das wäre anders, würden es zum Beispiel Stadtwerke betreiben. Andererseits, weil die reservierten Flächen gerade dafür dann auch zu groß seien und anders genutzt werden könnten.

Mut-Macher:in
  • Petar Rosandić – vielen bekannt unter seinem Künstlernamen Kid Pex – stand in dieser Woche vor Gericht. Das International Centre for Migration Policy Development (ICMPD), geleitet vom Ex-ÖVP-Chef Michael Spindelegger, klagte ihn und warf ihm Ehrenbeleidigung und Kreditschädigung vor. Rosandić hatte über den vom ICMPD erledigten Bau einer „Anhalte-Einrichtung“ im Flüchtlingslager Camp Lipa in Bosnien-Herzegowina geschrieben: „So sieht das österreichische Guantánamo aus.“ 

    Das ICMPD klagte auf Unterlassung, Widerruf und Veröffentlichung. Streitwert: 34.100 Euro plus 21.000 Euro Anwaltsgebühren. Rosandićs Anwältin Maria Windhager sah darin eine SLAPP-Klage. Das ICMPD wolle Rosandić und SOS Balkanroute „wegen unliebsamer Kritik“ einschüchtern. Am Ende des vierstündigen Prozesses wies Richter Andreas Pablik die Klage des ICMPD ab. Der Vergleich der „Anhalte-Einrichtung“ mit Guantánamo sei von der Meinungsfreiheit gedeckt. Unseren ausführlichen Bericht liest du hier. 

Folgende Top-Stories hast du in dieser Woche nur auf MOMENT.at gelesen.

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